Tarifverhandlungen und Kostenkontrolle

Veröffentlichungsdatum: 01.07.2014

Die Tarifverhandlungen und die Kostenkontrolle der Versicherer kommen den Versicherten zu Gute, bringen grosse Einsparungen und wirken prämiendämpfend. In den Tarifverhandlungen vertritt die Groupe Mutuel die Interessen ihrer Versicherten, also der Prämienzahler. Sie strebt Tarife an, welche die erbrachten Leistungen und deren Qualität angemessen honorieren und einen fairen Preis darstellen.

Ausgangslage

In den Tarifverhandlungen vertritt die Groupe Mutuel die Interessen ihrer Versicherten, also der Prämienzahler. Sie strebt Tarife an, welche die erbrachten Leistungen und deren Qualität angemessen honorieren. Ausserdem sollen die Tarife im Quervergleich aller Angebote im Gesundheitsmarkt einen fairen Preis darstellen. Die Tarifverhandlungen bilden letztlich den Grundstein für eine solide, ausgewogene Prämiengestaltung. Die Qualität der Tarifverhandlungen ist mit ausschlaggebend für die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen, die moderat sein soll, obschon viele kaum beeinflussbare Faktoren eine permanente Ausweitung der Kosten im Gesundheitswesen fördern.

Einsparungen Tarifverhandlungen 2013

Für das laufende Jahr 2013 zeigt sich folgendes Bild: Die Tarifeinsparungen durch die rund 400 von tarifsuisse geführten Preisverhandlungen betragen insgesamt 737 Millionen Franken, gemessen an den anfänglichen Forderungen der Leistungserbringer. Dies bei rund 26 Milliarden Franken an Totalausgaben in der Grundversicherung. Im stationären Bereich sind es 272 Millionen Franken und bei den ambulanten Leistungen 465 Millionen Franken. Dies sind erhebliche Summen. Allein die durchschnittliche jährliche Kostenerhöhung in der Grundversicherung entspricht einem Kostenanstieg von 600 bis 800 Millionen Franken pro Jahr.

Systembedingte Kostenzunahme

Wie eine von santésuisse im April 2013 vorgestellte Studie der zhaw aufzeigt, beruhen die Kostensteigerungen zu einem grossen Teil auf Mengenausweitungen. Neben einer steigenden Nachfrage nach Leistungen durch die Versicherten liegt die Vermutung nahe, dass auch die Leistungserbringer zur Mengenausweitung beitragen, um konstante oder nur leicht angestiegene Tarife zu kompensieren. Damit kommt es zu «systembedingten» Kostensteigerungen, die mit dem eigentlichen «Preis» der Leistung nichts gemein haben. Diese machen jährlich rund zwei Drittel der Kostenerhöhungen aus. Systembedingt sind diese Kosten, weil sie von den Krankenversicherern – trotz rigider Rechnungskontrolle – kaum beeinflusst werden können. Nur durch die Aufhebung des Vertragszwangs zwischen Leistungserbringern und Krankenversicherern könnte hier Abhilfe geschaffen werden, was zum heutigen Zeitpunkt jedoch politisch nicht mehrheitsfähig ist. Heute müssen die Krankenversicherer grundsätzlich alle in der Grundversicherung anfallenden Kosten decken.

Kostenkontrolle

Nach wie vor werden die Krankenversicherer (wegen steigender Prämien) gerne als Kostentreiber im System dargestellt, obschon sie genau das Gegenteil bewirken. Die vom Gesetz den Versicherern vorgeschriebene Funktion der Kostenkontrolleure bringt dem Schweizer Gesundheitssystem jährlich Einsparungen von bis zu 2.5 Milliarden Franken. Dies dank der Tarifverhandlungen (via tarifsuisse), welche die Krankenversicherer mit den Leistungserbringern führen und vor allem wegen der anschliessenden rigiden Kontrolle der Rechnungen (rund 85 Millionen Rechnungsbelege), welche sie für ihre Versicherten kontrollieren.
Bei einem Verwaltungskostenanteil der Branche von rund 5.2% (BAG. Taschenstatistik der Kranken- und Unfallversicherung) haben diese Einsparungen eindeutig einen prämiendämpfenden Effekt.

Details Groupe Mutuel 2013

Die Kostenkontrolle bringt 9 Prozent Einsparungen oder Minderausgaben. Das waren 2013 bei einem OKP-Ausgabentotal der Krankenversicherer der Groupe Mutuel von 4,5 Milliarden Franken1 über 407 Millionen Franken: 317 Millionen Franken durch gezielte Kontrollen, 31 Millionen durch automatisierte Kontrollen und 59 Millionen Franken durch prospektive Fallkontrollen. Die Verwaltungskosten des Geschäftsjahres 2013 betragen im Monatsdurchschnitt 10.75 Franken pro OKP-Versicherten. Dieser Betrag ist im Vergleich zu 2012 weiter gesunken und zwar von 4.3% auf 4.2%. Mit dieser Leistung liegen die Krankenversicherer der Groupe Mutuel, was die Verwaltungskosten anbelangt, in der Spitzengruppe der Versicherer.

Schlussfolgerungen

Die Tarifverhandlungen und die Kostenkontrolle der Versicherer kommen den Versicherten zu Gute, bringen grosse Einsparungen und wirken prämiendämpfend. Im Jahr 2013 haben die Tarifverhandlungen 737 Mio. Franken gemessen an den Forderungen der Leistungserbringer eingebracht. Dank der genauen Kostenkontrolle konnte die Groupe Mutuel im Jahr 2013 407 Mio. Franken einsparen. Dies entspricht Einsparungen von 9 Prozent gemessen am Ausgabentotal der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.

1Bruttoleistungen OKP

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