Pay for Patient Value : Innovative Vergütungsmodelle

Im Rahmen eines Pilotprojekts entwickeln die Groupe Mutuel zusammen mit Leistungserbringern ein innovatives, wertbasiertes Vergütungsmodell. Das Projekt wird vom Lehrstuhl Health Economics der Universität Basel und dem Competence Center for Health Data Science der Universität Luzern begleitet. Erfahren Sie mehr über dieses Projekt, das Teil des Value-Based-Healthcare-Ansatzes ist.

VON DER STIFTUNG GROUPE MUTUEL UNTERSTÜZTE STUDIEN

Ziel

Modelle für die Vergütung von Gesundheitsleistungen auf Grundlage der Behandlungsqualität entwickeln und erproben

Wissenschaftlichen Partnern

Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie - Universität Basel; Competence Center for Health Data Science der Universität Luzern

Zeitraum

2020–2024

Zusammenfassung

Die aktuell im Gesundheitswesen geltenden Tarifsysteme sind oftmals mit Fehlanreizen behaftet und es gibt wenig Anreize zur kontinuierlichen und nachhaltigen Qualitätssteigerung. Ziel des Projekts «Pay for Patient Value» ist es, Tarifmodelle in der Orthopädie zu entwickeln und zu testen, bei denen sich die Höhe der Abgeltung an der Behandlungsqualität orientiert.

2021 startete die Groupe Mutuel zusammen mit dem Universitätsspital Basel und dem Hôpital de La Tour das Pilotprojekt «Pay for Patient Value». Ziel war die Entwicklung eines Vergütungsmodells basierend auf VBHC-Prinzipien, zunächst am Beispiel des Hüftgelenkersatzes. Parameter für die Erfolgsmessung waren Schmerzlevel, Hüftfunktion sowie Infektions- und Revisionsraten. Mithilfe der gewonnenen Daten wurde gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Health Data Science der Universität Luzern ein Vergütungsmodell entwickelt, das eine zusätzliche Vergütung zur derzeitigen DRG-Pauschale basierend auf Qualität der Behandlung vorsieht. Die zusätzliche Vergütung gliedert sich in zwei Komponenten. Die erste Komponente des Modells belohnt rückwirkend die Spitäler mit einer tiefen Revisions- und ungeplante Wiederaufnahmerate. Die zweite, innovativere Komponente des Modells belohnt Spitäler, die in einem ersten Schritt PROMs-Daten («Patient reported outcome measures» - von Patient/innen berichtete Ergebnisse) sammeln und bereitstellen und in einem zweiten Schritt überdurchschnittliche PROMs-Ergebnisse erzielen.

Die Kriterien zur Bewertung der Behandlungsqualität werden an die Risikofaktoren adjustiert. Eine Studie über die Variationen in der Qualität und den Kosten von Hüftprothesen in Schweizer Spitälern hat die Bedeutung der Risikoanpassung hervorgehoben. In dieser Studie hat Sascha Brunner (Universität Basel) nachgewiesen, dass 65% der Qualitätsvariationen durch Faktoren erklärbar sind, die mit den Patienten und, in geringerem Ausmass, mit der Spitalabteilung in Verbindung stehen. Fettleibige Patienten mit einem schlechten allgemeinen Gesundheitszustand und bestimmten Komorbiditäten wie Herzinsuffizienz hatten demnach eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass ihre Prothese innerhalb von zwei Jahren nach dem Eingriff revidiert werden musste - Indikator, der in der Studie zur Bewertung der Qualität genutzt wurde.

Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Phase 2024 wird das Projekt ausgeweitet, um auch den Kniegelenkersatz sowie weitere Partner (wie beispielsweise das Luzerner Kantonsspital), die Patienten und die Kantone einzubeziehen. Das Modell soll mit neu gewonnenen Daten kontinuierlich verbessert und für eine breite Einführung im Schweizer Gesundheitssystem vorbereitet werden.

Groupe Mutuel

Rue des Cèdres 5 Case postale, 1919 Martigny    |    +41 0848.803.111