Wer ist «Frau Doktor»?
25. April 2023 | Kommentar(e) |
Livia Zimmermann
Dr. med. Nilayini Vamatheva, Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin FMH, ist «Frau Doktor». Sie antwortet auf Fragen wie «Kann man Schlafmangel aufholen?» und «Was sind eigentlich Generika?». In kurzen, informativen Videos beantwortet die Ärztin häufige Gesundheitsfragen und klärt die gängigsten Mythen auf. Doch wer ist Frau Doktor Vamatheva? Lernen Sie sie in unserem Blog näher kennen.
Groupe Mutuel: Beschreiben Sie sich in ein paar kurzen Sätzen: Wer ist Frau Doktor Nilayini Vamatheva?
Frau Doktor: Ich bin eine junge engagierte Hausärztin und dies mit Leib und Seele. Ich bin in Volketswil aufgewachsen und habe an der Universität Zürich Medizin studiert. Meine Erfahrungen konnte ich in verschiedenen Arztpraxen, Kliniken und Notfallstationen erlangen. Seit der Erlangung des Facharzttitels in Allgemeiner Innerer Medizin 2016 bin ich als Hausärztin tätig.
Wollten Sie immer schon Ärztin werden?
In jungen Jahren wusste ich lange nicht, was ich machen wollte. Während der Kantonsschulzeit reifte aber immer mehr der Wunsch, Menschen helfen zu können. Es war mir und meiner Schwester, die auch Ärztin ist, irgendwie in die Wiege gelegt worden. Nach der Matura begann ich das Medizinstudium. Ich empfand das Studium zwar als anspruchsvoll, aber auch spannend.
Wenn Sie nicht Ärztin geworden wären, welchen Beruf würden Sie heute ausüben?
Mir gefallen auch internationale Aufgaben, insbesondere das Thema aufstrebender asiatischer Länder. Daher wäre ich wohl Unternehmerin oder Führungsperson in einer internationalen Firma.
Was empfehlen Sie angehenden ÄrztInnen? Was war für Sie der besondere Ansporn während der langen Ausbildung?
Ich empfehle jungen Kolleginnen und Kollegen, sich auf das Studium zu konzentrieren und möglichst breite Erfahrungen in vielen Bereichen der Medizin zu sammeln. Angespornt hat mich mein Wunsch, den Menschen zu helfen und der Menschheit etwas zurückzugeben.
Was denken Sie über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Frauengesundheit? Was sind die grössten Herausforderungen?
Ich sehe heute enorme Fortschritte. Viele frühere Tabuthemen sind mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert. Dadurch werden spezifische Frauen betreffende Krankheiten wie Brustkrebs früher diagnostiziert und können schneller behandelt werden. Auch Blasenentzündungen und Menstruationsbeschwerden wurden aufgearbeitet. Ich bin aber der Meinung, dass hier noch ein grosses Feld mit spannenden, aber auch hilfreichen spezifischen Erkenntnissen vor uns liegt.
Ab wann muss man wirklich zum Arzt?
Sobald man sich nicht mehr wohl fühlt und das Gefühl hat, das geht nicht von allein vorbei, sollte man sich mit einer Fachperson in Verbindung setzen.
Wie kümmern Sie sich um Ihre psychische Gesundheit?
Ich achte auf genügend Abwechslung in meiner Freizeit. Dadurch kann ich den Kopf lüften und wieder neue Kräfte tanken für meine Arbeit mit den Patienten. Ich trenne Beruf und Privatleben konsequent. Wichtig ist auch, sowohl im Beruf als auch privat immer authentisch zu bleiben.
Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?
Ich reise sehr gern, treffe mich mit Freunden und bewege mich an der frischen Luft. Zudem engagiere ich mich bei einer Schweizer Stiftung, welche Behindertenhilfswerke in Sri Lanka unterstützt. Auch bin ich Mitglied bei der schweizerischen-indischen und schweizerischen-asiatischen Handelskammer.
Sie engagieren sich ebenfalls für die «Brighter Life Foundation» und sind im Stiftungsrat. Können Sie uns mehr darüber erzählen? Wie wichtig ist Ihnen ehrenamtliches Engagement?
Dieses Engagement ist sehr wichtig für mich. Wie bereits vorhin erwähnt, geht es mir darum, als privilegierte Person auch etwas zurückzugeben. Besonders Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens sind. Ich bin erst am Anfang meines philanthropischen Engagements, mache meine Erfahrungen und lerne enorm viel.
In der Brighter Life Foundation versuchen wir Behinderten-Hilfswerke in Sri Lanka verantwortungsvoll und nachhaltig zu fördern. Die Stiftung beabsichtigt nebst der massgeschneiderten Therapie für geistig und/oder körperlich behinderte Menschen, auch Aufklärungsarbeit in Sri Lanka zu leisten, um diese gesellschaftlich zu integrieren.
Verraten Sie es uns, Frau Doktor, sind Rüebli wirklich gut für die Augen?
Ich kann Ihnen bestätigen, dass Rüebli gesund sind. Das enthaltene Vitamin A schadet den Augen bestimmt nicht. Der Volksmund sagt ja: "Rüebli git gsundi Büebli!" und wir wissen, das Volk hat immer recht (lacht.) Eine ausgewogene Ernährung ist sicher essenziell für ein gesundes und langes Leben.
Wie war es für Sie, bei der Videoserie «Frau Doktor» vor der Kamera zu stehen?
Es war für mich eine neue Erfahrung, meine Erklärungen einer Kamera und nicht einem Patienten anzuvertrauen.
Frau Doktor: Was sind Generika?
Sie haben uns verraten, dass Sie ab Spätsommer 2023 selbständig werden und eine eigene Praxis leiten werden. Wie fühlen Sie sich?
Ich freue mich riesig, als eigene Unternehmerin tätig zu werden. Meine Arbeit wird sich nicht wesentlich ändern, aber die Verantwortung wird zunehmen. Ich habe in den letzten Jahren im Angestelltenverhältnis viel lernen dürfen, viel gesehen, was gut und was nicht gut läuft in grösseren Organisationen. Diese Erfahrung und das Wissen möchte ich nun in meine eigene unternehmerische Tätigkeit einbringen.