Psychische Gesundheit: Wenn das Private in die Arbeit getragen wird

12. Januar 2025 | Kommentar(e) |

Die psychische Gesundheit und insbesondere Stress sind Themen, die in der Berufswelt immer mehr an Bedeutung gewinnen. So sehr, dass sie derzeit etwa 30 Prozent der Ursachen für Absentismus in Schweizer Unternehmen ausmachen.

Wir werfen heute einen Blick auf psychische Gesundheitsprobleme im privaten Kreis der Mitarbeiter, die den Arbeitsalltag und den Stress am Arbeitsplatz beeinflussen, sowie auf die Rolle, die Manager und Arbeitgeber übernehmen können.

Die Zahl des Tages: 50 Prozent der Bevölkerung leiden in ihrem Leben an einer psychischen Störung.

Wie kann man sich als Manager für die psychische Gesundheit der Mitarbeiter einsetzen?

Ein Teamleiter, ein Manager oder eine Führungskraft kann in Bezug auf die psychische Gesundheit seiner Mitarbeiter durchaus eine Rolle spielen. Viele von ihnen wissen bereits, wie wichtig Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei psychischen Problemen in direktem Zusammenhang mit der Arbeitswelt sind. Versuchen wir nun, bei Problemen im privaten Kreis (Familie oder Angehörige) über den Stress am Arbeitsplatz mit möglichen Verantwortlichkeiten hinauszugehen.

Im Folgenden sind einige Punkte aufgeführt, auf die Manager achten sollten, wenn ihre Mitarbeiter psychische Gesundheitsprobleme oder Stress am Arbeitsplatz haben, die mit ihrem Privatleben zusammenhängen. Obwohl diese Sorgen nicht durch die Arbeit verursacht werden, können sie den beruflichen Alltag der Betroffenen beeinträchtigen. Der Manager, der Vorgesetzte oder die Führungskraft kann in solchen Situationen mit einer unterstützenden Haltung eine gewisse Verantwortung übernehmen:

  • Den Mitarbeitern zuzuhören und gemeinsam nach individuellen Lösungen zu suchen, wäre eine ideale Form des Managements. Aber Vorsicht: Der Manager sollte nicht in die Rolle eines Therapeuten schlüpfen und daher nicht allen Anfragen der Mitarbeiter Folge leisten.
     
  • Ziehen Sie eine Anpassung der Arbeitsbedingungen in Betracht, z. B. angepasste oder verkürzte Arbeitszeiten, Flexibilität und Home-Office. Diese Massnahmen lassen sich in Bürojobs leichter umsetzen.
     
  • Die Mitarbeiter von Zeit zu Zeit fragen, wie es ihnen geht und wie sie sich fühlen, oder sie besser kennenlernen. Dies könnte die Tür für einen Dialog öffnen und so den Mitarbeiter entlasten, da er nicht mehr so tun müsste, als ob es ihm gut ginge.
     
  • Fördern Sie den formellen sowie den informellen Austausch, und regen Sie auch den Austausch zwischen den Teammitgliedern an.


    Setzen Sie eher auf Motivation als auf Druck. Dieser verursacht leichter Stress am Arbeitsplatz und kann daher die psychische Gesundheit beeinträchtigen.

Unterstützung ja, aber mit gewissen Einschränkungen

soutien en cas de stress et de problèmes de santé mentale au travail

Als Manager ist es wichtig, seinen Mitarbeitern Rückhalt zu geben, wobei es aber auch notwendig ist, Grenzen zu setzen. Ein Manager soll nicht in die Rolle eines Psychotherapeuten schlüpfen.

  • Bevor er seinem Mitarbeiter zuhören und dessen Probleme ansprechen kann, muss er sich selbst gut fühlen und für sein Gegenüber voll verfügbar sein.
     
  • Falls nötig, kann er die betroffene Person an eine andere Person im Unternehmen weiterleiten (Personalabteilung, Vertrauensperson usw.) oder ihr auch empfehlen, ihren Arzt zu kontaktieren.
     

Vor allem sollte man dem Mitarbeiter gegenüber die eigenen Grenzen zum Ausdruck bringen, denn auch das Zuhören kostet viel Energie. Selbst wenn sich das Problem auf die berufliche Ebene auswirkt, entsteht es in erster Linie im Privatleben.

Die Rolle des Unternehmens im betrieblichen Gesundheitsmanagement

Bei der Sensibilisierung, der Prävention und dem Umgang mit psychischen Problemen und Stress am Arbeitsplatz fällt auch dem Arbeitgeber eine Rolle zu. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um psychische Probleme im privaten oder beruflichen Bereich handelt. Im Arbeitsumfeld kann ein Unternehmen verschiedene Massnahmen einführen, um psychischen Problemen vorzubeugen und so das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter zu erhalten und gleichzeitig sein Image als engagierter Arbeitgeber zu stärken:

  • Die Mitarbeiter für die Problematik der psychischen Gesundheit sensibilisieren (mit Sensibilisierungskampagnen, Plakaten, Seminaren, Gesundheitstagen oder -wochen)
     
  • Bei Sorgen Anreize für den Dialog mit einer Fachkraft schaffen, z. B. durch die Einrichtung einer Hotline für Unternehmen (Employee Assistance Program)
     
  • Eine Kultur der Hilfsbereitschaft in den Teams pflegen, die auf Vertrauen, Ehrlichkeit und Respekt beruht und die Erholung fördert, indem man im Alltag mit gutem Beispiel vorangeht
     
  • Erste-Hilfe-Kurse für psychische Gesundheit (Ensa-Schulung) anbieten

Welches sind die Ziele?

Welche Ergebnisse sollen mit diesen Massnahmen im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit und dem Stress am Arbeitsplatz bei Mitarbeitern mit privaten Problemen erzielt werden?

  1. Zum einen werden die Mitarbeiter feststellen, dass ihre psychische Gesundheit erhalten bleibt oder sich verbessert, ebenso wie ihr allgemeines Wohlbefinden. Ausserdem bewegen sie sich in einem besseren Arbeitsklima, um die Sorgen des Privatlebens zu bewältigen, und sie fühlen sich in ihrem Team sicher.
     
  2. Vorgesetzte und Manager ihrerseits können, sofern sie Grenzen setzen, das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter aktiv beeinflussen und eine massvolle, aber notwendige unterstützende Rolle auch für das Wohlbefinden des Teams spielen.
     
  3. Im Unternehmen trägt die Sensibilisierung und der Umgang mit psychischen Problemen und Stress am Arbeitsplatz – unabhängig davon, ob sie aus dem privaten oder beruflichen Umfeld stammen – zur Senkung der Absenzenquote sowie zur Stärkung des Images als fürsorglicher Arbeitgeber bei.

Psychische Gesundheit – ein Kernelement des betrieblichen Gesundheitsmanagements

Die Groupe Mutuel hat über 20 Jahre Erfahrung im betrieblichen Gesundheitsmanagement, insbesondere über einen Pool von diplomierten Fachleuten auf diesem Gebiet und durch Partnerschaften mit BGM-Experten.

Die Unterstützungsmassnahmen gliedern sich in zwei Schwerpunkte: CorporateCare und HumanCare. Beide zielen darauf ab, das Bewusstsein für das Thema Gesundheit im Unternehmen zu schärfen, Gesundheitsproblemen vorzubeugen und mit ihnen umzugehen.

gefällt mir

gefällt mir

Kommentar(e) ()

kommentieren

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Groupe Mutuel

Rue des Cèdres 5 Case postale, 1919 Martigny    |    +41 0848.803.111

Uns folgen

Teilen

Aimez

commentez