Vom Fussballplatz zur Ziellinie eines Bergmarathons

Nach einer erneuten schweren Knieverletzung im Herbst 2014 wurde mir klar, dass ich wohl nie mehr Fussball spielen werde. Auch wenn ich vom Arzt das OK erhalten habe – das Risiko war mir zu gross. Noch während meiner Genesung reifte der Entscheid, einen Bergmarathon zu absolvieren. Neun Monate später, am Swiss Alpine Marathon, lief ich erfolgreich und beschwerdefrei ins Ziel ein. Für mich war das der Abschluss einer Bilderbuch Reha und der Start in meine neu gewonnene Leidenschaft: das Laufen.

Ich laufe am liebsten auf Trails durch den Wald und in den Bergen. Unter anderem auch, weil sich auf Asphalt meine alten Knieverletzungen bemerkbar machen. In der Natur kann ich alles vergessen und komplett abschalten. Bei den Bergläufen, für welche ich mich seit 2015 immer wieder anmelde, ist für mich dabei sein alles. Ich möchte Spass haben und es soll sich gut anfühlen. Die Zeit ist da oft zweitrangig: Die Natur, der Untergrund und die Umgebung geben das Tempo vor. Ausserdem ist die Aussicht manchmal zu schön, um einfach schnell daran vorbeizulaufen. Die Leistung ist mit dem (hoch-)alpinen Gelände sowie den absolvierten Höhenmeter sowieso immens.

Bewegung gehört einfach zu meinem Alltag – so fühle ich mich gesünder. Mein Partner mag das Biken, ich laufe gerne; auf den Trails oder bei Wanderungen sind wir oft gemeinsam unterwegs. Ich geniesse die Ruhe der Berge und der Natur, sammle dort Kraft und entspanne mich!

Ansonsten mache ich aus biketowork einfach runtowork oder erledige meinen Wocheneinkauf mit dem Fahrrad. Wichtig als Ergänzung zum Laufen sind jedoch auch Übungen für eine stabile Körpermitte – so findet man mich wöchentlich in der Slinges Pilates Stunde oder morgens früh bei einem 10-minütigen kleinen Kraftworkout.

Ich habe einen Master (MAS) in Gesundheitsförderung und möchte gerne ein paar Tipps für Bewegungsmuffel teilen. Etwas vom Wichtigsten vorneweg: Habt Freude beim Sport!

Findet heraus, ob ihr lieber in der Gruppe Sport treibt, zu zweit oder allein. Wer sich selbst nicht aufraffen kann, schliesst sich besser einer Gruppe an oder schnappt sich einen Sportpartner. Damit steigt die Verbindlichkeit fürs Sportmachen.

Aus gesundheitspsychologischer Sicht ist es wichtig, sich einen Plan zu erstellen. Wann kann ich im Alltag am besten Sport treiben? Oder wie kann ich Hindernisse ausräumen? Beispiel: Ich möchte mit Walken beginnen. Was mache ich jedoch, wenn es regnet und eisig kalt ist? Kann ich mich überwinden oder gibt es Alternativen? Was mache ich, wenn ich abends nach Hause komme und sehr müde bin? Was ist, wenn ich krank bin und eine Weile nicht trainieren kann? Es ist wichtig, dass man die verschiedenen Szenarien durchspielt, damit es mit der Regelmässigkeit klappt. Und ganz wichtig: Vergleicht euch nicht mit anderen und freut euch über eure kleinen Fortschritte!

Das Team Groupe Mutuel ist eine wahnsinnig tolle Erfahrung für mich. Ich habe sehr viel Spass und freue mich auf die Trainings. Ausserdem zeigt es mir klar auf, wo sich bei mir als Hobbysportlerin kleine Fehler eingeschlichen haben.

mein nächstes Ziel, auf welches ich während meinem Laufabenteuer hinarbeite: Ich möchte das erste Mal einen Berglauf mit über 2000 Höhenmeter absolvieren. Der höchste Punkt liegt auf über 3000 Meter. Ich habe, wie immer, Respekt im hochalpinen Gelände zu laufen, freue mich aber riesig auf die Bergwelt und hoffe auf tolles Wetter und wunderschöne Panoramen.