Die Herausforderung Innovation
03. Januar 2018 | Kommentar(e) |
Tanya Lathion
Am 3. Januar 2018 hat Nicolas Loeillot seine Tätigkeit als Chief Innovation Officer aufgenommen. Nach 15 Berufsjahren in Japan stösst er nun zur Groupe Mutuel in Martigny. Wir haben mit dem Ingenieur gesprochen, für den die Innovation der Antrieb ist, die Welt zu entdecken.
Was ist Ihre Aufgabe bei der Groupe Mutuel?
Meine Aufgabe ist vielfältig und hat zum Ziel, die Groupe Mutuel auf ihrem Gebiet zu einem Vorbild für Innovation zu machen. Es geht um die Weiterentwicklung und Umsetzung der strategischen Vision des Unternehmens und darum, ihr eine Struktur, einen Zeitplan und einen Rhythmus zu geben, damit die Innovationsbemühungen der Groupe Mutuel von Mitarbeitenden, Kunden, Partnern und Medien verstanden und geteilt werden.
Da wir nicht alles alleine machen können, müssen wir das Umfeld der Groupe Mutuel erweitern und beleben. Dieses "Ökosystem" besteht aus Technologie-Partnern, Bildungseinrichtungen und Forschungsinstituten sowie lokalen und internationalen Partnern.
Aus der Überzeugung heraus, dass wir alle Innovatoren sind, wollen wir auch intern die richtigen Instrumente und Methoden einsetzen, um einen kontinuierlichen Dialog über Innovation anzustossen.
Wie wollen Sie den Innovationsgeist der Groupe-Mutuel-Mitarbeitenden wecken?
Die Mitarbeitenden der Groupe Mutuel sind potenzielle Innovatoren. Sie kennen ihre Arbeit am besten. Wir müssen ihnen geeignete Instrumente zur Verfügung stellen, ein internes Netzwerk bilden und eine Dynamik anstossen. Die Ideen, die so entstehen, sollen dann durch Ideen von ausserhalb angereichert werden.
Wie ist Innovation in einem so stark reglementierten Bereich wie der Schweizer Versicherungsbranche überhaupt möglich?
Die Bereiche Gesundheit und Versicherungen werden sich in den nächsten fünf Jahren stark verändern. Die Groupe Mutuel muss diese Entwicklungen vorhersehen und sich darauf vorbereiten, um davon profitieren zu können. Um die künftigen Kundenbedürfnisse zu befriedigen, muss sie ihre Geschäftsmodelle anpassen und neue Produkte entwickeln, ohne dabei die laufenden Geschäfte zu gefährden.
Sie haben den französischen Pass und ziehen nun von Tokio nach Martigny. Wie gehen Sie mit dieser Veränderung um?
(Lacht) Es ist mein Job mit Veränderungen umzugehen! Ich sollte das schaffen, auch wenn die Umstellung von der Miso-Suppe zum Fondue tatsächlich eine Herausforderung werden dürfte. Ich habe 15 Jahre im sehr komplexen Japan gelebt. Diese Jahre waren eine grossartige Schule der Demut, des Zuhörens und der Geduld. Ich hoffe, auf dieser menschlichen Erfahrung aufbauen zu können. Und es mag Sie vielleicht überraschen, aber Martigny und das Wallis sind den japanischen Alpen sehr ähnlich... wobei die Weinberge noch dazukommen!