Zwischen Programmierung und Kinesiologie: Verenas inspirierende Geschichte
20. März 2025 | Kommentar(e) |
Gaëtan Theytaz

Verena Ferraro (38) hat einen ungewöhnlichen Lebenslauf, der von Widerstandsfähigkeit und Leidenschaft geprägt ist. Ihr Leben nahm durch persönliche und berufliche Herausforderungen viele unerwartete Wendungen. Daher entschied sich Verena, neue Wege zu gehen.
Von der Informatikschule 42 Lausanne über ihre Tätigkeit als Kinesiologin zur Groupe Mutuel – mit Einfühlungsvermögen und Entschlossenheit verwandelte Verena jedes Hindernis in eine Chance. Heute arbeitet sie teils in der IT-Entwicklung und der Kinesiologie. In beidem findet sie die beste Lösung für ein Problem.
Eine einzigartige Ausbildung an der IT-Schule 42 Lausanne

Groupe Mutuel: Verena Ferraro, eine Kinesiologin, die sich von einem Tag auf den anderen für eine Ausbildung an der Informatikschule 42 Lausanne entscheidet, ist ungewöhnlich, oder?
Verena Ferraro: Nach dem Teil-Lockdown 2020 wollte ich mich weiterentwickeln und vor allem individuellere Websites erstellen. Ein Freund erzählte mir von 42 Lausanne, einer kostenlosen und sehr technischen Programmierschule. Durch meinen Hintergrund in Grafikdesign hatte ich bereits eine kurze Webdesign-Ausbildung absolviert, aber ich wollte das noch weiter vertiefen. Die Idee einer innovativen Schule ohne Lehrpersonen und traditionellen Unterricht, dafür mit Fokus auf Praxis und Zusammenarbeit, hat mich sofort begeistert. Ich mag Herausforderungen und entdecke gerne Neues. 42 Lausanne war eine einmalige Gelegenheit, mich selbst zu übertreffen.
Die Groupe Mutuel ist einer der Förderer dieser Schule, der man nachsagt, dass sie einzigartig sei. Sehen Sie das auch so?
Die 42 Lausanne ist wirklich einzigartig. Ich absolvierte die Online-Aufnahmetests und anschliessend die berühmte «Piscine», ein vierwöchiges Intensivprogramm. Ich wagte es, diese intensive Ausbildung neben der Arbeit zu absolvieren, aber ich habe meine Entscheidung nie bereut. Es war auch eine sehr bereichernde Erfahrung. Man hat viel Freiheit und ausserdem ist es kostenlos. Man ist nicht «festgenagelt» wie in einer klassischen Schule, man ist finanziell nicht gebunden und kann aufhören, wann man will. Zudem ist es möglich, die Ausbildung berufsbegleitend zu absolvieren, der Stundenplan und die Planung werden selbstständig verwaltet und die Schule ist rund um die Uhr geöffnet. Diese Schule hat es mir ermöglicht, sehr tief in die Welt der Entwicklung einzutauchen. Ich habe viele verschiedene Berufe kennengelernt und unglaubliche und inspirierende Menschen getroffen. An der 42 Lausanne habe ich nicht nur technische Fähigkeiten erworben, sondern auch gelernt, anders zu denken und Probleme zu lösen. Empathie und Zusammenarbeit stehen im Mittelpunkt, dadurch konnte ich wichtige menschliche Fähigkeiten entwickeln.
«Ich überlege, mein eidgenössisches Diplom in Kinesiologie zu machen, damit die Krankenversicherungen die Kosten übernehmen.»

Wie ging es nach der Schule weiter?
Nach 42 Lausanne wechselte ich als Entwicklerin zur Groupe Mutuel. Bei der Groupe Mutuel herrscht dieselbe Atmosphäre. Es wird seriös gearbeitet, aber in einem angenehmen und freundlichen Raum, man unterstützt sich, die Hilfsbereitschaft ermöglicht jedem, Fortschritte zu machen. Bei beiden hat man die Möglichkeit, seine Kompetenzen zu verschiedenen Themen zu vertiefen, das ist bereichernd und anregend. Ich arbeite hauptsächlich an einem Tool, das von Sachbearbeitern zur Bearbeitung von Schadenfällen einzelner Kunden verwendet wird. Mein Werdegang als Therapeutin und Grafikdesignerin hat mir eine einzigartige Perspektive und übertragbare Fähigkeiten vermittelt. Beispielsweise haben mir meine Kenntnisse über Versicherungen und meine Erfahrung als Selbstständige geholfen, die Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen und passende Lösungen anzubieten. Die Groupe Mutuel sah in mir ein atypisches, aber komplementäres Profil. Das hat es mir ermöglicht, mich in dieser neuen Rolle zu entfalten.
Der Mensch scheint bei Ihnen eine zentrale Rolle zu spielen?
Mein Werdegang ist von mehreren persönlichen und beruflichen Herausforderungen gezeichnet. Ich habe einen Burnout erlebt. Das hat mich dazu veranlasst, mein Leben und meine Entscheidungen in Frage zu stellen. In dieser Zeit entschied ich mich für eine Umschulung zur Kinesiologin. Die Ausbildung hat mein Verständnis für die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Körper und Geist gestärkt. Ich eröffnete meine eigene Praxis und begann, anderen bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen zu helfen. Diese Erfahrung hat mich tiefgreifend verändert und es mir ermöglicht, zu lernen richtig zuzuhören und das menschliche Verhalten besser zu verstehen. Gleichzeitig nutzte ich neue Werkzeuge, um individuelle und passende Lösungen zu finden. Ich kann meine persönlichen Erfahrungen in nützliche Ressourcen umwandeln, um meine Patienten auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Jede Begegnung mit meinen Patienten ist für mich eine Quelle der Inspiration und eine Motivation, um weiter zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Ich habe eine Sensibilität entwickelt, die es mir ermöglicht, meine Patienten zu verstehen und sie auf ihrem Weg der Heilung zu begleiten.

Einen Bug beheben oder eine emotionale Blockade lösen
Wie organisieren Sie Ihre beiden Tätigkeiten?
Zurzeit widme ich etwa 80% meiner Zeit meiner beruflichen Tätigkeit bei der Groupe Mutuel und 20% meiner Kinesiologiepraxis. Diese Doppelrolle schafft ein Gleichgewicht und ermöglicht es mir, weiter zu lernen und mich weiterzuentwickeln. Es ist eine ungewöhnliche Harmonie, aber unglaublich bereichernd. Bei all meinen Tätigkeiten muss ich ständig Lösungen finden, sei es, um einen Computerfehler zu beheben oder einem Patienten dabei zu helfen, eine emotionale Blockade zu überwinden.
Was erwartet Sie nun?
Aktuell sehne ich mich nach mehr Stabilität. Ich liebe, was ich tue, sei es als Entwicklerin oder als Kinesiologin. Mein Ziel ist es, meine Fähigkeiten in diesen Bereichen weiter auszubauen. Auch denke ich darüber nach, mein eidgenössisches Diplom in Kinesiologie zu machen, damit die Krankenversicherungen die Kosten übernehmen.
Was würden Sie Personen raten, die das Gefühl haben, beruflich in einer Sackgasse zu stecken?
Mein Werdegang war reich an Erfahrungen und Lernerfahrungen. Ich habe zunächst bildende Kunst und Grafikdesign studiert und dann in den unterschiedlichsten Unternehmen gearbeitet, unter anderem bei Apple. Die Kinesiologie hat mir geholfen, meine eigenen emotionalen Verletzungen besser zu verstehen und zu heilen. Mein Wechsel zu 42 Lausanne hat mir die Augen geöffnet, heute fühle ich mich bei der Groupe Mutuel am richtigen Platz. Ich würde sagen, dass jede Erfahrung Kompetenzen, wertvolle Begegnungen und neue Perspektiven bringt. Wenn Sie in einer Sackgasse stecken, vergessen Sie nicht, dass nichts in Stein gemeisselt ist: Lieben Sie, was Sie tun. Nur so werden Sie erfolgreich. Egal in welchem Alter, alles beginnt damit, sich besser kennenzulernen und an sich zu glauben. Vertrauen Sie sich selbst, das ist das Wichtigste!