Praktischer Verhütungsratgeber – hormonelle und nicht-hormonelle Verhütungsmittel im Überblick
08. April 2025 | Kommentar(e) |
Emma Raposo

Pille, Pflaster, Ring, Spirale – bei so vielen Verhütungsmitteln verliert man leicht den Überblick. Aber welche Lösung passt zu Ihnen? Hier finden Sie einen Überblick über hormonelle und nicht-hormonelle Verhütungsmittel.
Verhütung in der Schweiz
Eine Gesundheitsumfrage, die zwischen 1992-2017 durchgeführt wurde, zeigt, dass 52% der Frauen, die verhüteten, die Pille nahmen. Im Jahr 2017 waren es nur noch 31%. Auch wenn die Pille an Beliebtheit verliert, bleibt sie die beliebteste Lösung bei Frauen. Das Kondom ist mit 42% das beliebteste Verhütungsmittel in der Schweiz.
Die Pille folgt auf Platz zwei, 31% der Frauen, die verhüten, nehmen die Pille. Das hormonelle Intrauterinpessar (IUP) bei Frauen (12%) und die Sterilisation bei Männern (15%) belegten den dritten Platz. Neben Pille und Kondom, den gängigsten Verhütungsmethoden, gibt es noch andere Lösungen, die für individuelle Bedürfnisse besser geeignet sind.
Hormonelle und nicht-hormonelle Verhütung

Die Verhütung wird in zwei grosse Kategorien unterteilt: die hormonelle und die nicht-hormonelle Verhütung. Sie umfasst alle Methoden, mit denen eine ungewollte Schwangerschaft verhindert werden kann.
Hormonelle Verhütungsmittel geben Östrogen und/oder Gestagen ab. Diese Hormone verhindern den Eisprung und verdichten den Zervixschleim, um den Spermien den Weg in die Gebärmutter zu versperren. Sie verdünnen zudem die Gebärmutterschleimhaut, um zu verhindern, dass sich eine befruchtete Eizelle einnistet. Hormonelle Verhütungsmethoden sind:

Die nicht-hormonelle Empfängnisverhütung verhindert auf mechanische Weise, dass Spermien und Eizelle aufeinandertreffen. Zu den nicht-hormonellen Methoden gehören:
- Das Intrauterinpessar (Spirale) aus Kupfer. Dieses Kupfergerät wird vom Arzt in die Gebärmutter eingesetzt und schafft eine ungünstige Umgebung für die Einnistung einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. Der Hormonzyklus der Frau wird nicht gestört, aber die Monatsblutung kann stärker als gewöhnlich sein. Die Kupferspirale wird daher nicht für Frauen empfohlen, die bereits einen starken Menstruationsfluss oder schmerzhafte Regelblutungen haben. Sie muss normalerweise nach fünf Jahren ausgetauscht werden. Sie kann auch als Notfallverhütung innerhalb von fünf Tagen nach einem riskanten Geschlechtsverkehr verwendet werden.
- Das Diaphragma. Es bedeckt den Gebärmutterhals und versperrt Spermien den Weg. Das Diaphragma muss vor jedem Geschlechtsverkehr selbst eingesetzt werden. Es sollte in Kombination mit einem Spermizid verwendet werden.
- Das Kondom für Frauen und Männer. Kondome versperren den Spermien den Weg in die Vagina. Das Kondom für den Mann wird über den Penis gestülpt, das Kondom für die Frau wird in der Vagina platziert. Kleine Erinnerung für die sexuelle Gesundheit: Nur Kondome für Frauen und Männer können vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) schützen.
- Sterilisation von Frauen und Männern. Bei der Sterilisation von Frauen werden die Eileiter abgebunden oder mit Ringen versehen. Bei Männern wird eine Vasektomie durchgeführt. Dabei werden die beiden Samenleiter durchtrennt, sodass keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit gelangen.
Methoden der natürlichen Familienplanung
Bei diesen natürlichen Methoden beobachtet die Frau die Anzeichen und Symptome der fruchtbaren und unfruchtbaren Phasen ihres Menstruationszyklus. Während der fruchtbaren Phasen verzichtet das Paar auf Geschlechtsverkehr oder schützt sich z. B. mit Kondomen für Männer. Diese Verhütungsmittel sind:
- Die Temperaturmethode. Jeden Morgen nach dem Aufwachen misst die Frau ihre Temperatur und beobachtet die Schwankungen ihrer Wärmekurve. Die Temperatur ist etwas höher und stabilisiert sich in einem Plateau, wenn der Eisprung vorbei ist. Das bedeutet, dass die unfruchtbare Phase beginnt.
- Die Zervixschleim-Methode (Billings-Methode). Bei dieser Methode werden die Veränderungen des Zervixschleims beobachtet. Anhand dieser Beobachtungen lässt sich der Zeitraum des Eisprungs feststellen.
- Symptothermale oder Selbstbeobachtungsmethoden. Diese Methoden kombinieren die Temperatur, die Beobachtung des Zervixschleims und verschiedener Anzeichen, die an den Tagen des Eisprungs auftreten, sowie die Selbstabtastung des Gebärmutterhalses.

Vor- und Nachteile hormoneller und nicht-hormoneller Verhütung
Die meisten Frauen vertragen hormonelle Verhütung gut. Sie schützt wirksam vor ungewollten Schwangerschaften. Sie kann die Stärke der Menstruationsblutungen und deren Dauer verringern und sich positiv auf Akne und übermässigen Haarwuchs am Körper auswirken.
Es kann jedoch vorkommen, dass bestimmte Nebenwirkungen auftreten, wie beispielsweise Übelkeit, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Depressionen oder depressive Verstimmungen. Ausserdem ist die hormonelle Verhütung in bestimmten Fällen kontraindiziert, z. B., wenn Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen. Schliesslich wurde ein Zusammenhang zwischen hormonellen Verhütungsmitteln und Brustkrebs festgestellt. Die Ursache dafür sind Gestagene, synthetische Hormone, die das Zellwachstum in der Brust anregen.
Die nicht-hormonelle Verhütung hingegen ist eine gute Alternative für alle, die Hormone aufgrund ihrer potenziellen Nebenwirkungen meiden wollen. Auch für Menschen mit medizinischen Kontraindikationen ist sie eine gute Option. Bestimmte nicht-hormonelle Verhütungsmethoden sind mit grösserem Aufwand verbunden und erfordern mehr Disziplin und Kenntnisse über den eigenen Zyklus. Diese sind daher für junge Frauen, die mit der Verhütung beginnen, nicht empfehlenswert. Zudem können einige nicht-hormonelle Geräte, wie z. B. die Kupferspirale, die Menstruation stärker oder in manchen Fällen schmerzhafter machen.
Wie wählt man die richtige Verhütungsmethode?
Wählen Sie die Verhütungsmethode, die zu Ihnen passt. Keine Lösung ist grundsätzlich besser als eine andere. Statistiken zeigen zwar, dass Implantat (99,9%) und hormonelles IUD (99,8%) besonders wirksam sind, doch entscheidend ist immer die korrekte Anwendung. Die Wahl eines Verhütungsmittels ist in erster Linie eine persönliche Entscheidung. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt wichtige Faktoren wie Alter, Lebenssituation, Partnerschaft, Kinderwunsch und Gesundheitszustand. Auch finanzielle Aspekte spielen eine Rolle. Die Groupe Mutuel unterstützt Sie dabei mit der Zusatzversicherung Premium, die exklusiv einen Teil der Verhütungskosten übernimmt. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die ideale Verhütungsmethode ist stets eine individuelle Angelegenheit. Aus all diesen Gründen ist die Wahl der Verhütung nicht nur eine medizinische, sondern eine persönliche Entscheidung. Dabei müssen Beweggründe, Ziele und Zukunftspläne berücksichtigt werden.
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