Brustkrebs: junge Frauen zunehmend betroffen

11. März 2024 | Kommentar(e) |

Emma Raposo

In der Schweiz erkranken jährlich rund 6’500 Frauen an Brustkrebs, die meisten von ihnen sind älter als 50. Während die Zahl der Fälle in allen Altersgruppen steigt, ist die Tendenz bei jungen Frauen besonders ausgeprägt.

Die Zahl der Menschen, die an Brustkrebs erkranken, steigt europaweit an. In der Schweiz zeigt eine Studie, die bei 60 Prozent der Bevölkerung durchgeführt wurde, einen leichten Anstieg der Brustkrebsinzidenz zwischen 1996 und 2009 bei Frauen bis 49. Diese Zunahme ist bei Frauen im Alter von 20 bis 39 Jahren stärker ausgeprägt. Doch was genau ist Brustkrebs?

Laut WHO ist Brustkrebs eine Krankheit, die durch das unkontrollierte Wachstum von anormalen Brustzellen gekennzeichnet ist, die Tumore bilden. Diese Brustkrebszellen haben ihren Ursprung in den Milchgängen und/oder den Läppchen, die Milch produzieren. Typische Symptome:

  • Knoten in der Brust
  • Hautveränderungen, Dellenbildung, Rötungen
  • Überwärmte Stellen
  • Schmerzen in diesen Bereichen
  • Ausfluss aus der Brustwarze
  • Verformung der Brust

Brustkrebs weist sehr unterschiedliche Merkmale auf, die durch verschiedene diagnostische Parameter wie die Grösse oder die Art der Zellen, die die Krankheit bilden, gekennzeichnet sind. So sind diese Merkmale von Frau zu Frau unterschiedlich und erfordern eine auf die Betroffene abgestimmte Behandlung.

Warum tritt Brustkrebs immer früher auf?

Brustkrebs macht 33 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen aus. Bei jungen Frauen liegt der Anteil bei 40 Prozent. Der Anstieg der Fallzahlen in allen Altersgruppen lässt sich zum Teil durch die Ausweitung der Vorsorgeuntersuchungen sowie immer effizientere Diagnosen erklären. Aber wie lassen sich die Ursachen für einen früheren Krebsbeginn erklären?

Es gibt keine einheitliche Antwort, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Übermässiger Alkoholkonsum und Bewegungsmangel, Faktoren, die bereits bei älteren Frauen festgestellt wurden, spielen eine Rolle. Auch Elemente der Reproduktionsgeschichte müssen berücksichtigt werden: je mehr Menstruationszyklen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken. Was wenig bekannt ist: Stillen schützt vor Brustkrebs, ebenso wie frühe Schwangerschaften. Bei Frauen, die vor ihrem 20. Lebensjahr entbinden, ist das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, nur halb so hoch. Die Empfängnisverhütung hingegen ist ein Risikofaktor. Die Einnahme der Pille erhöht das Risiko einer Brustkrebserkrankung um rund 20 Prozent.

Obwohl die Frage der hormonaktiven Stoffe noch immer diskutiert wird und es keine verlässlichen wissenschaftlichen Daten gibt, empfehlen viele Forscher, diesen zu misstrauen, da sie an der Entstehung verschiedener Krankheiten beteiligt sein sollen. Nehmen wir als Beispiel Bisphenole: Wissenschaftler raten schwangeren und stillenden Frauen, bestimmte Kunststoffe, die Bisphenole enthalten, nicht zu verwenden.

 

Hin zur Früherkennung?

Krebserkrankungen vor der Menopause haben zwei Merkmale: Sie werden oft spät diagnostiziert, so dass die Krankheit sich ausbreiten und mehr Lymphknoten befallen kann. Ausserdem sind die Tumore aggressiver und erfordern schwerwiegendere Behandlungen.

Angesichts dieser Tatsachen stellt sich die Frage nach Vorsorgeuntersuchungen in einem früheren Alter. Während in einigen Ländern wie Schweden die Vorsorgeuntersuchung ab 40 durchgeführt wird, erfolgt diese in der Schweiz ab dem 50. Lebensjahr, wobei alle zwei Jahre eine Mammografie empfohlen wird. In Kantonen mit Früherkennungsprogrammen wird diese Untersuchung zu 90 Prozent ohne Franchise übernommen. Aber nicht alle Frauen in der Schweiz sind in dieser Hinsicht gleich gestellt, da einige Kantone solche Programme nicht anbieten. Mit unserer Grundversicherung PrimaFlex wird Ihre Vorsorgeuntersuchung übernommen, unabhängig von Ihrem Wohnkanton und ohne Belastung Ihrer Franchise.

Zwischen den Befürwortern einer Früherkennung und den Gegnern, die der Meinung sind, dass die Brüste junger Frauen zu dicht sind, um eine Mammografie wirklich effektiv durchführen zu können, gibt es möglicherweise eine Lösung, die allen gerecht wird. Eine 2019 angelaufene internationale Studie namens MyPeBs mit rund 53’000 Freiwilligen im Alter von 40 bis 74 Jahren vergleicht die risikobasierte, individualisierte Früherkennungsstrategie mit der Standardstrategie. Bei dieser Erhebung werden mehrere Untersuchungen (Analyse der Vorgeschichte, Mammografien, Speicheltests) durchgeführt, um das Krebsrisiko jeder Teilnehmerin über einen Zeitraum von fünf Jahren zu ermitteln. Je geringer das Risiko, desto weiter auseinander liegen die Kontrolluntersuchungen; je höher das Risiko, desto häufiger erfolgen die Kontrolluntersuchungen. Die Ergebnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, unnötige Kontrolluntersuchungen zu vermeiden und Risikopersonen gezielter zu erfassen.

Ein paar Regeln für ein besseres Wohlbefinden

Einige Empfehlungen zur Prävention

Die gute Nachricht vorweg; die Sterberate bei Brustkrebs ist rückläufig. Die Schweiz schneidet sogar gut ab und zählt zu den Ländern mit der besten Prognose: Laut Zahlen der Krebsliga Schweiz liegt die Überlebensrate fünf Jahre nach der Diagnose in allen Altersklassen bei 88 Prozent. Was kann ich im Alltag tun, um Brustkrebs vorzubeugen? Hier ein paar Empfehlungen:

  1. Ein gesunder Lebensstil ist wichtig. Im Klartext: nicht rauchen, wenig Alkohol trinken, Sport treiben und sich ausgewogen ernähren
  2. Regelmässige Kontrollen beim Frauenarzt und dabei Risikofaktoren erwähnen, wie z. B. eine familiäre Vorgeschichte
  3. Regelmässige Selbstuntersuchung der Brust ab dem 20. Lebensjahr, um Anomalien, die im Laufe der Jahre auftreten können, leichter zu erkennen. 

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