Warum ist es notwendig, die Gesundheitskosten einzudämmen?

26. Juli 2024 | Kommentar(e) |

Geneviève Aguirre-Jan

Vorwort: Dieser Blog ist Teil einer dreiteiligen Serie, die sich dem Thema Kostenkontrolle widmet. Der erste Teil geht der Frage nach, weshalb es überhaupt die eine Kostendämpfung im Gesundheitswesen braucht und was dabei die Rolle der Krankenversicherer ist, der zweite Blog widmet sich den aktuellen Bemühungen der Politik für eine Kostendämpfung und der dritte und letzte Teil wird einige der von der Groupe Mutuel gewünschten Kostendämpfungsmassnahmen vorstellen.

Seit mehreren Jahren sieht sich die Schweiz mit einem stetigen Anstieg der Gesundheitskosten konfrontiert. Dieser Trend, der keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt, wird insbesondere durch die steigende Nachfrage nach Leistungen aufgrund der wachsenden und alternden Bevölkerung, den medizinisch-technischen Fortschritt und die Erwartungen der Bevölkerung angetrieben. Die Krankenversicherer sehen sich dabei als Treuhänder der Prämienzahler durch die systematische Kontrolle der Rechnungen und ihr Engagement für eine Kostendämpfung.

Einige Zahlen

Im Jahr 2022 beliefen sich die Gesundheitsausgaben auf 91’482 Millionen Franken, was einem monatlichen Durchschnitt von 869 Franken pro Einwohner entspricht. Diese Summe stellt einen deutlichen Anstieg gegenüber den 694 Franken pro Kopf im Jahr 2012 und den 544 Franken im Jahr 2002 dar.

Im darauffolgenden Jahr 2023 stiegen die Kosten innerhalb der sozialen Krankenversicherung (OKP) im Vergleich zum Vorjahr um 6 %, was das stärkste Kostenwachstum seit einem Jahrzehnt darstellte und zum ersten Mal die 40-Milliarden-Franken-Grenze überschritt.

Die Ursachen für diese Kostensteigerung

Die Gesundheitsausgaben in der OKP lassen sich in verschiedene Kostengruppen unterteilen, die jeweils einen variablen Anteil an den Gesamtausgaben ausmachen. Im Jahr 2022 waren diese Gruppen bereits klar definiert, doch im Jahr 2023 war bei einigen von ihnen bereits im ersten Quartal ein Aufwärtstrend zu beobachten.

Medikamente

Die Kosten für Medikamente, die etwa ein Viertel der gesamten OKP-Kosten ausmachen, stiegen um 5,4 Prozent auf fast 9,6 Milliarden Franken. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf Krebsmedikamente und Immunsuppressiva zurückzuführen, die die Rechnung stark belasten. Die Einführung neuer, teurer Therapien und die komplizierte Preisgestaltung für diese neuen Medikamente deuten darauf hin, dass dieser Aufwärtstrend anhalten wird.

Ambulante medizinische Behandlungen

Sowohl bei Behandlungen in der Praxis als auch in Krankenhäusern stiegen die Kosten pro Versicherten um 4,4 % bzw. 5,4 %. Auch die Kosten für Psychotherapie durch Psychologen stiegen 2023 stark an, nachdem sie ihre Leistungen direkt mit der OKP abrechnen durften.

Die Rolle der Krankenversicherer

Der stetige Anstieg der Gesundheitskosten wirkt sich auf die Prämien der Krankenversicherung aus, die das Budget der Haushalte, aber auch des Staates (Kantone und Bund) belasten, da derzeit 28% der versicherten Personen von einer individuellen Prämienverbilligung profitieren, die von den Kantonen und dem Bund finanziert wird.

Die Krankenversicherer setzen sich dafür ein, dass die Prämien für die soziale Krankenversicherung so niedrig wie möglich bleiben. Durch die strenge Rechnungskontrolle, die sie gewährleisten, wird die Kostenübernahme auf das von der OKP erlaubte Mass beschränkt. Ihr Engagement für die Qualität der Gesundheitsversorgung trägt zum Kampf gegen unnötige Behandlungen bei.

Zu guter Letzt sind die Krankenversicherer aktiv in der Verteidigung der Prämienzahler in parlamentarischen Verfahren, dank ihrer Positionspapiere, die sie regelmässig an die Parlamentarier ausstellen und die auf der Website der Groupe Mutuel veröffentlicht werden.

Schlussfolgerung

Die Eindämmung der Gesundheitskosten ist eine wichtige Herausforderung für die Schweiz. Die Krankenversicherer sind aktive Akteure in diesem Bereich und spielen eine wichtige Rolle bei der Verteidigung der Prämienzahler. So tragen sie dazu bei, die Zugänglichkeit, die Nachhaltigkeit und die medizinische Versorgung für alle zu gewährleisten.

Geneviève Aguirre-Jan

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Geneviève Aguirre-Jan

Generalsekretariat, Bereich Gesetzgebung

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