Drieberg macht Unmögliches möglich

10. Januar 2019 | Kommentar(e) |

Tanya Lathion

In der letzten Ausgabe von GM Mag hat Michael Drieberg uns mit viel Begeisterung über seine 30-jährige Tätigkeit in der Konzert- und Veranstaltungsbranche berichtet. Ein Mann, der Schweizer Bühnen zum Leben erweckt und in einem Bereich, der durch ein Überangebot gekennzeichnet ist, den richtigen Riecher hat. Der Leiter von Live Music Production hat sich inmitten dieses kulturellen Wirbelsturms Zeit für unsere Fragen genommen. Begegnung mit einem Menschen, der voller Neugier und Begeisterung steckt. 

Sie sind immer eine Länge voraus. Woher kommt dieser Pioniergeist?

Ich bin voller Neugier und verpasse keine Gelegenheit, mir Ausstellungen anzuschauen und Events zu besuchen. Wo immer ich bin, stosse ich auf Spannendes und Wissenswertes. Auch in der Schweiz. Letzthin schlenderte ich durch den Genfer Parc des Bastions und landete bei einer Ton- und Lichtshow in der Uni. Dort entdeckte ich neue Techniken. Mich interessiert einfach alles.

Live Music Production hat sich über die Veranstaltung von Konzerten hinaus entwickelt. Warum?

Vor ca. fünf Jahren haben wir mit der Diversifizierung unseres Angebots einen wichtigen Schritt gemacht. Hätten wir dies nicht getan, wären wir untergegangen. In der Musikindustrie herrschen schwierige Verhältnisse. Die Szene entwickelt sich zu schnell, vor allem bei der Jugend. Es geht drunter und drüber! Man engagiert erfolgreiche Bands oder Musiker und 12 Monate später, wenn sie dann auftreten, kräht kein Hahn mehr nach ihnen. Das ist sehr destabilisierend. Daher ist es manchmal einfacher, auf sichere Werte zu setzen ;-)

Die «Salle Métropole» in Lausanne, wieder ein Treffer?

Nach der Arena wollte ich einer alten Dame neuen Glanz verleihen. Innerhalb von drei Jahren sind wir von zehn Saalvermietungen auf 160 geklettert und belegen den Raum an über 260 Tage. Das ist ein grosser Erfolg, sogar im Bereich der klassischen Musik. Und ich habe noch viele Ideen. Zum Beispiel träume ich davon, Veranstaltungen für junge Westschweizer Talente verschiedenster Kunstrichtungen auf die Beine zu stellen, mit Risiken verbunden, zusammen mit Partnern, durch Querfinanzierung. Das Gelingen dieses Projekts liegt mir sehr am Herzen.

Die ganz persönlichen Favoriten eines leidenschaftlichen Menschen

  • Der Kanton Wallis: Ich mag diesen Kanton ganz besonders. Alles ist einfacher, direkter und mit mehr Emotionen verbunden. Ein Handschlag hat dort noch eine Bedeutung. In diesem Sinn ist das Festival «Sion sous les étoiles» entstanden. Auch wenn es nicht immer einfach war und das Ganze anfällig bleibt, weil Outdoor-Veranstaltungen eben mit Risiken verbunden sind. Wenn es regnet, bist du am Ende.
  • Bruno Mars: Bei ihm habe ich mir gesagt: Hier ist nach Prince wieder ein Allround-Künstler. Bruno Mars singt, tanzt, spielt und komponiert. Ein ungekünstelter Künstler – er tritt auf die Bühne und findet den Weg zum Publikum. Das tut gut.
  • Johnny: Fast 30 Jahre an seiner Seite sein zu dürfen ist ein Geschenk, das ich nie vergessen werde – 30 Jahre neben einer Rock-Legende. Er ist unersetzlich. Viermal hat er die Plattenfirma gewechselt, mehrere Male den Produzenten, doch bei mir ist er geblieben.
  • Alvin Ailey: Diese Modern Dance Tanzkompagnie hat es mir ganz besonders angetan. Als ich sie das erste Mal auf der Bühne sah, hat es mich fast umgehauen. Bei jeder ihrer Bewegungen fühlte ich mich schwerelos. Ich besuchte ihre Vorstellung in New York und war überwältigt. Es hat etwas Überirdisches, wenn Kunst solche Emotionen hervorruft.
  • Zingaro: Ich wusste nicht viel über Pferde, kannte weder Bartabas noch dessen Arbeit. Das war einfach nicht mein Ding. Doch mit Zingaro habe ich einen aussergewöhnlichen Menschen kennengelernt, einen Gelehrten, der sich für alles interessiert. Künstler zu entdecken, die sich für anderes als sich selbst interessieren, mit einem anderen Blick auf die Welt – das ist etwas, das meine Leidenschaft und Neugier weckt.

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