Sie verewigt ihre Initialen mit der Spitze ihres Degens!

29. März 2019 | Kommentar(e) |

David Marclay

En garde! Etes-vous prêts? Allez! Wir präsentieren Ihnen unser junges Talent Audrey Bouillant. Die 16-jährige Waadtländerin brennt für das Fechten! Zu ihrem Alltag gehören intensives Training und hochkarätige Wettkämpfe. Sie ist bei der Schweizer Sporthilfe und die Groupe Mutuel hat entschieden, sie als Patin zu unterstützen. Zurück aus den Europameisterschaften haben wir Audrey getroffen und sie hat uns mehr über sich erzählt. Wer wagt es, sie zu einem Duell herauszufordern? Wir definitiv nicht!

Wie hast du den Fechtsport kennengelernt und warum fühlst du dich von diesem Sport so angezogen?

Als ich drei Jahre alt war, habe ich begonnen zu tanzen. Ab meinem vierten Lebensjahr, wollte ich auch eines der Musketiere sein – genau wie mein Bruder. Ich bestand darauf, das Fechten anzufangen.

Ich begann mit einem Florett. Das Florett ist eine leichte Waffe, mir der man seinen Gegner nur im Rumpf (Brust, Schultern, Hals) berühren kann.

Später, als ich etwa 11 wurde, begann ich den Degen zu benutzen. Der Degen ist in der Schweiz die beliebteste Waffe beim Fechten. Gleichzeitig ist er die älteste der Waffen und auch schwerer als die anderen. Die Klinge ist dicker. Mit dieser Waffe kann man seinen Gegner am ganzen Körper berühren, einschliesslich der Schuhe und der Maske.

Was machst du neben deinem Sport? Bist du noch am Studieren oder arbeitest du? Wie vereinst du das Training und deine Ausbildung mit deinem Privatleben?

Ich absolviere das Gymnasium. Hier bin ich in einer speziellen Klasse, mit angepassten Lektionen. Ich habe weniger Stunden Unterricht. Dadurch kann ich studieren, ohne von meinen sportlichen Ergebnissen abhängig zu sein.

Obwohl ich nicht mehr viel Freizeit außerhalb von Sport und Studium habe, treffe ich mich gerne mit meinen Freunden, um ins Kino zu gehen, zusammen zu essen oder einfach nur spazieren zu gehen. In dieser Zeit bin ich ganz entspannt und ich befinde mich nicht in meinem Wettbewerbsgeist. Ausserdem gehe ich, wann immer ich kann, mit meinen beiden Hunden im Wald spazieren.

Der Hochleistungssport ist sehr anspruchsvoll. Wie oft trainierst du pro Woche?

Ich habe drei bis vier Trainings pro Woche in meinem Klub in Vevey. Hinzu kommen ein spezielles Training mit einem Sportpsychologen und ein Training in Bern oder Biel mit einem Nachwuchstrainer. 

Der Verband SwissFencing und mein Klub SEVM organisieren während dem ganzen Jahr Trainingskurse und Camps. Ausserdem gibt es an den Wochenenden viele Wettkämpfe.  

Was ist deine schönste Erinnerung im Zusammenhang mit dem Fechten?

Meine schönste Erinnerung ist, dass ich den « Prix Des Belles Armes » gewonnen habe. Dieser wurde im September 2017 von der Stiftung Masque d’Or von SwissFencing während der Auswahlwettkämpfe in Lausanne an zwei Athleten vergeben.

Ich konnte vier Tage lag nach Paris reisen und die Senioren-Weltmeisterschaft der Herren verfolgen. Natürlich konnten wir auch die Stadt erkunden!

Deine Resultate sind sehr beeindruckend. Wie siehst du die Zukunft? Was sind deine Ziele?

In der nächsten Saison werde ich meine Kategorie wechseln. Das wird im ersten Jahr ziemlich hart sein. Mein Ziel ist es, mich stetig weiterzuentwickeln, damit ich mit der Unterstützung meiner Trainer in die Mannschaft Suisse Junior aufgenommen werde.

Kurzfristig möchte ich mein Land an den nächsten Weltmeisterschaften repräsentieren. Langfristig… möchte ich gerne an den Olympischen Spielen teilnehmen.

Lass uns über deine Erlebnisse an den Europameisterschaften, die vom 22. bis 25. Februar 2019 stattfanden, sprechen?

Schon die einfache Tatsache, ausgewählt worden zu sein, freute mich riesig. Die Erfahrung war intensiv und die Möglichkeit, sich mit den besten europäischen Fechtern zu duellieren, war motivierend.

Die Meisterschaft war ein einzigartiger Moment, der mir in Erinnerung bleiben wird, und ich werde noch mehr ins Fechten investieren, um in den kommenden Jahren nochmals teilnehmen zu können.

Durch diese Erfahrung, kann ich besser abschätzen, welche Fortschritte ich noch machen muss, wenn ich weiterhin in der Elitekategorie fechten will.

Hast du ein Vorbild? Was inspiriert dich für deinen Sport?

Max Heinzer ist mein männliches Vorbild und ich bewundere Tiffany Geroudet. Ansonsten inspiriert mich der Soundtrack von Rocky. Man muss viele Opfer bringen, wenn man im Sport vorankommen will.

Was bedeutet dir die Unterstützung der Schweizer Sporthilfe und was denkst du von deiner Patin der Groupe Mutuel?

Die Schweizer Sporthilfe ermöglicht es den Athleten, eine Patenschaft einzugehen. In meinem Sport bezahlen die Fechter alle Kosten selber. Diese gehen von der Ausrüstung über die Trainings bis hin zu den Übernachtungen und Reisen.

Ich finde das Engagement der Groupe Mutuel im Sport sehr wichtig und es ermöglicht die Sichtbarkeit von wenig bekannten Sportarten. Ich bin dankbar und sehr glücklich, sie als Patin zu haben.

Zum Abschluss: Kannst du anderen Athleten, die davon träumen den Degen zu schwingen ein paar Tipps geben?

Man muss Ausdauer beweisen und sich mit kompetenten Menschen umgeben, mit denen man sich wohl fühlt. Man darf niemals die Freude am Sport verlieren.
Ich denke vor allem, dass man nie aufgeben und immer an seine Träume glauben soll!

Das Zitat " Der Sturz ist kein Misserfolg, der Misserfolg ist, dort zu bleiben, wo du gefallen bist" passt gut zu meiner Vision von Fechten.

Die Groupe Mutuel wünscht Audrey viel Erfolg für ihre sportliche Laufbahn und hofft, dass sie ihre Ziele erreicht.

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David Marclay

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