Genna Calonder – auf zwei Brettern zum Glück
20. Mai 2020 | Kommentar(e) |
Monica Caligari
Sie ist fünfzehn Jahre alt, besucht das Sportgymnasium von Davos und bereits zweifache Schweizermeisterin. 2019 gewann sie Gold in der Kategorie U15 Halfpipe und wurde ein Jahr zuvor Erste beim Big Air im Ski Freestyle. Genna liebt vor allem die Kreativität ihrer Sportart, bei der sie regelmässig auf dem Podest steht.
Wie hast du Ski Freestyle kennengelernt und was fasziniert dich an dieser Sportart?
Seit zirka sechs Jahren fahre ich Ski Freestyle, war aber schon als kleines Kind gerne auf zwei Brettern unterwegs. Es begann alles damit, dass unsere Eltern meine kleine Schwester und mich an der Freestyle Academy in Laax angemeldet haben. Während dem Winter konnten wir Trampolinkurse und Schneetrainings besuchen. Da hat es mich gepackt.
Ich liebe das Gefühl etwas Neues zu erreichen – wenn ich beispielsweise einen neuen Sprung stehe. Das spornt mich an. Ausserdem kann ich meine Kreativität ausleben. Es gibt Elemente, die man benutzen kann – aber nicht zwingend muss. Man kann sich seine Sprünge und den Schwierigkeitsgrad selbst zusammenstellen. Das ist toll!
Was ist deine schönste Erinnerung im Zusammenhang mit Ski Freestyle? Deine Resultate sind sehr beeindruckend. Wie siehst du die Zukunft? Was sind deine Ziele?
Meine zwei schönsten Erinnerungen sind mein erster gestandener BackFlip im Park und natürlich der Schweizermeister-Titel im Big Air 2018.
Ausserdem habe ich die Bronzemedaille an den Schweizermeisterschaften im 2018 und 2019 im Slopestyle geholt. Neben der Goldmedaille im Big Air von 2018 habe ich letztes Jahr die Bronzemedaille gewonnen. Im 2019 habe ich ausserdem an den Schweizermeisterschaften Juniorinnen Halfpipe U15 Gold geholt. Weitere Medaillen habe ich im Slopestyle bei kleineren Wettkämpfen ersprungen (1 Mal Silber und 1 Mal Bronze). Dazu kommt ein 3. Platz beim Europacup im Big Air in Davos 2019.
Ich möchte im Europacup weitermachen sowie in der Schweiz weiterhin Wettkämpfe bestreiten. Ein langfristiges Ziel ist sicher der Weltcup.
Was machst du neben deinem Sport? Studierst oder arbeitest du? Wie vereinst du Training und Privatleben?
Ich besuche das Sportgymnasium in Davos (SSGD). Davon habe ich schon immer geträumt. Dadurch kann ich zielorientiert arbeiten – schulisch wie auch sportlich.
Ich habe jeweils einen halben Tag Schule und einen halben Tag Training. Dadurch komme ich während der Schulzeit auf mindestens 5 Trainings die Woche. Wenn ich Trainingslager oder Wettkämpfe habe, lerne ich unterwegs, also im Fernunterricht. Zudem trainiere ich an den Wochenenden im Winter auf dem Schnee und im Sommer auf dem Air Bag.
Hast du Tipps für andere Sportler, welche dieselbe Sportart ausüben wie du?
Wenn etwas nicht wie gewünscht läuft: weitermachen. Denn dieser Durchhaltewille macht einen stärker und man lernt aus seinen Fehlern. Das Wichtigste für einen Ski Freestyler ist es, gut aufgewärmt und konzentriert zu sein. Ausserdem muss man darauf achten, die richtige Körperspannung aufzubauen.
Ich habe dank der Sportart meinen Körper besser kennengelernt. Und mein Motto lautet: Nicht aufgeben,auch wenn es manchmal sehr hart sein kann!
Was bedeutet dir die Unterstützung der Schweizer Sporthilfe und deiner Patin, der Groupe Mutuel?
Die finanzielle Unterstützung der Schweizer Sporthilfe ist ein schöner Zustupf. Damit kann ich an meine diversen Trainingslager und Contests reisen. Ich war happy, als ich die Mitteilung bekommen habe, dass die Groupe Mutuel zu meiner Unterstützung beitragen möchte. Gleichzeitig war ich positiv überrascht, dass sich eine bekannte Krankenkasse für mich interessiert und mich unterstützen möchte.
Wenn du mal nicht beim Training bist, was machst du gerne? Hast du noch andere Leidenschaften neben dem Sport?
Ich liebe es zu lesen, zu reisen und mich mit Freunden zu treffen. Ich bin gerne mit meiner Familie zusammen und im Sommer sind wir sehr viel in Italien, wo wir segeln, baden und faulenzen. Ausserdem zeichne ich sehr gerne, habe aber leider nicht mehr so viel Zeit dafür.
Hast du ein Ritual bei Wettkämpfen?
Ich höre immer Musik während des Wettkampfes. Ich habe nicht wirklich einen Lieblingssong, sondern eine ganze Playliste, die ich höre. Darauf sind vor allem Lieder der 80er- und 90er-Jahre.
Die Groupe Mutuel wünscht Genna viel Erfolg für ihre sportliche Laufbahn und hofft, dass sie ihre Ziele erreicht.