Der Wechsel vom Inline- zum Laufsport

26. Juli 2019 | Kommentar(e) |

Nicole Dill

Meine Eltern waren beide Spitzensportler, wodurch uns Kindern der Sport in die Wiege gelegt wurde. Jahrelang rollte ich mit meinen Inline Skates unter die Top 10 in der Schweiz und erzielte auch weltweit Top-Resultate. Die Liebe zum Laufsport entwickelte ich hingegen erst nach der Geburt meines Sohnes.

Mein Hobby war jahrelang das Inline Skating, bis es während meiner Schwangerschaft zu gefährlich wurde. Also wechselte ich zu Beginn auf das Rennrad. Nach der Geburt motivierte mich mein Ehemann, selbst ein leidenschaftlicher Läufer, das Velo gegen die Laufschuhe einzutauschen. Ich habe mich überzeugen lassen und mich in nur 12 Wochen auf den Lucerne Halbmarathon vorbereitet. Als ich bei Schnee und Kälte nach 21 Kilometer über die Ziellinie lief, wusste ich, dass ich dem Laufsport definitiv treu bleiben würde.

Ich liebe am Laufen besonders, dass ich ohne grossen Aufwand meine Laufschuhe anziehen und „losspringen“ kann. Das empfinde ich als sehr bequem. Ausserdem haben wir in der Schweiz eine geradezu fantastische Infrastruktur für dieses Hobby.

Der Startschuss

„Ich laufe für alle, die nicht laufen können“

Als 2014 der Lauf „Wings for Life World Run“ ins Leben gerufen wurde, war auch ich mit am Start. Beim „Wings for Life“ handelt es sich um eine gemeinnützige Stiftung für Rückenmarksforschung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Querschnittlähmung als Folge von Rückenmarksverletzungen heilbar zu machen. Der Lauf findet zeitgleich weltweit in über 30 Ländern statt und die Startgelder sowie Sponsorenbeiträge werden für die Rückenmarksforschung gespendet.

Seit der Laufeinführung bin ich jedes Jahr dabei. Ich empfinde das Laufen als eine Freiheit und bin enorm dankbar, dass ich zwei gesunde Beine habe. Ich selbst wurde vor rund 12 Jahren durch ein tragisches Ereignis verletzt, sodass ich heute nur noch zirka 50% intaktes Lungengewebe habe. Hinzu kommt ein Belastungsasthma. Für das Asthma gibt es glücklicherweise Medikamente, weshalb ich diese Einschränkung ganz gut im Griff habe. Auch wenn für mich jedes Laufen eine physische Tortur ist, laufe ich dennoch mit dem Motto „Ich laufe für alle, die nicht laufen können“.

Laufen trotz Handicap

Durch mein Handicap stosse ich immer wieder an meine Grenzen. Deshalb fühle ich mich besonders gut, wenn ich an einem Lauf wie beim GP Bern ins Ziel komme oder eine Trainingsstrecke, die ich mir vorgenommen habe, beende. Beim Laufen kann ich meine Batterie wieder aufladen, belastende Gedanken loswerden oder gute Ideen entwickeln.

Trotz meiner körperlichen Beschwerden habe ich mich für das Team Groupe Mutuel 2019 beworben und bin nun tatsächlich Teil dieses Projektes. Voll motiviert startete ich nach dem Kick off in Freiburg das Training; ausgerüstet mit einem tollen Equipment und dem massgeschneiderten Trainingsplan – die richtige Ausgangslage für das perfekte Lauftraining!

Mit all diesen positiven Effekten und meiner Einstellung, dass der Sport mir den nötigen Ausgleich gibt, gelingt es mir, Familie, Sport, Freunde und meine Selbstständigkeit unter einen Hut zu bringen. Auch wenn ich zwischendurch mal nicht die nötige Energie dazu habe, schnüre ich meine Schuhe von Mizuno und absolviere mein Training. Egal bei welcher Temperatur oder bei welchem Wetter, denn es gibt kein schlechtes Wetter fürs Laufen.

Heute weiss ich auch, dass es keine Rolle spielt, wie schnell ich bin, weil mir mit dem Projekt bewusst wurde, dass das Laufen nach Trainingsplan viel effizienter und erfolgreicher ist. Auch wenn man einen Gang langsamer unterwegs ist, mache ich mit jedem Schritt etwas für meine Gesundheit.

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